reifen
"Seid doch nicht Kinder an Einsicht, Brüder! Seid Unmündige an Bosheit, an Einsicht aber seid reife Menschen!" (1.Kor 14:20)
Reifen ist ein Wachstumsprozess, der Raum und gute Bedingungen braucht, sonst gedeiht gar nichts. Lassen wir diesen Prozessen der Reife Raum und zwingen wir nichts. Lassen wir zu, dass Gott uns an der Hand nimmt. Jede und jeder ganz so, wie es seinem Alter und seiner seelischen Verfassung entspricht.
Es ist gut, wenn wir aufeinander zugehen, aufeinander eingehen, einander Raum geben, einander zuhören und gemeinsam im Gespräch reifen in Gott und aneinander.
Bosheit, Machtgier, Habgier, Neid, Eifersucht - all das und noch weitere menschliche Schwächen, die die Bibel und die kirchliche Tradition "Sünden" nennen - all das begegnet uns im Mitmenschen - doch auch in uns selbst. Stellen wir uns diesen Schattenseiten und leugnen sie nicht. Sie begegnen uns auch in der Gemeinde Jesu Christi, die immer wieder auf Erneuerung und Wiedergeburt ("Renaissance") angewiesen ist. All diese Sünden trennen uns von der Reife und Vollendung, die Paulus im Zitat oben einfordert.
An Einsicht reif werden - das ist möglich, wenn wir mit der Gegenwart Christi in der Wortverkündigung und im Sakrament des Abendmahls rechnen und für unser Leben als wirksame Kraft anerkennen.
Die Erinnerung an das Sakrament der Taufe und an unsere Lebensgeschichte hilft auch dabei zu reifen und im Glauben zu wachsen.